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Extrablatt, Extrablatt, Achtung Extrablatt!
Ein ›Extrablatt‹ des Hegenbarth-Rundbriefes für Sie aus aktuellem Anlass: Am Sonntag, den 4. Mai 2025, eröffnet um 15 Uhr im Josef-Hegenbarth-Archiv in Dresden die neue Sonderausstellung
›Archiv in der Tasche. Skizzenbücher von Hegenbarth mit Arbeiten von Altenbourg, Beyer, Richter und Uhlig‹!
Viel Vergnügen vor Ort und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Ausstellung im Josef-Hegenbarth-Archiv in Dresden
4. Mai 2025 – 5. April 2026, Sonntag 15 – 18 Uhr, Donnerstag nach Voranmeldung
Josef Hegenbarth: Skizzenblätter, geheftet, Bleistift, Mitte 1940er-/1950er-Jahre
Ob in der Stadt, im Zoo oder im Varieté – Josef Hegenbarth trug stets ein Skizzenheft bei sich, um die große Welt im Kleinen einfangen zu können. Mehrere tausend Zeichnungen hat der Künstler so zusammengetragen, verewigt auf hunderten Seiten, auf die er im Laufe der Zeit immer wieder zurückgegriffen hat. Im Rahmen der Sonderausstellung wird erstmals ein umfangreiches Konvolut seiner Skizzenbücher und Einzelblätter aus dem Bestand des Josef-Hegenbarth-Archivs der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in seinem ehemaligen Wohnhaus gezeigt. Zugleich wird es ausgewählten Werken von Künstlerinnen und Künstlern gegenübergestellt, die Hegenbarths Passion für das Zeichnen teilen: Gerhard Altenbourg (1926-1989), Ines Beyer (*1968), Ludwig Richter (1803-1884) und Max Uhlig (*1937).
Hegenbarths Skizzenbücher bieten wertvolle Einblicke in den Schaffensprozess des Künstlers. Seine Studien und Skizzen von Köpfen, Alltagsszenen und Tieren standen stets am Anfang seiner Werke. Neuen Erkenntnissen zufolge hat er Motive oft wiederholt und aus verschiedenen Perspektiven gezeichnet, bis er ein Werk mit einer Signatur würdigte. Auch Jahre später noch griff Hegenbarth auf sein umfangreiches Bildarchiv zurück, um anhand seiner vorrangig in Bleistift ausgeführten Vorlagen neue Werke und Illustrationen zu schaffen. Er bewahrte seine Skizzenbücher auf, löste viele von ihnen besonders in späteren Jahren auf und setzte die einzelnen Seiten nach Motivgruppen sortiert wieder neu zusammen. In der Ausstellung können Besucherinnen und Besucher zwei seiner frühen Zeichenbücher aus den 1920er-Jahren an einer Medienstation digital durchblättern.
Josef Hegenbarth: Skizzenbuch, Bleistift, Kohle, 1920er-/1930er-Jahre
Das Komprimieren von Ideen und Eindrücken auf ein Taschenbuchformat liegt der Arbeit vieler Künstlerinnen und Künstler zugrunde. Oft dienen die Skizzen dabei als Gedankenstützen oder Notizen, ›Archive in der Tasche‹, die ihre Vollendung erst in großformatigen Arbeiten finden. Während Hegenbarth seine Inspiration etwa in der Beobachtung von Mensch und Tier fand, fing Richter vor allem Landschaften und Pflanzen in seinen Skizzenbüchern ein. Sie begleiteten ihn häufig auf Reisen und dienten für seine Gemälde als Vorlage. Auch den Werken von Uhlig liegt das Studium vor der Natur zugrunde. Schon im Skizzenbuch definiert der Künstler Landschaftsausschnitte oder erprobt die Reduktion von Physiognomien anhand der Betrachtung von Skulpturen. Beyer hingegen versteht ihre wandfüllenden Papierarbeiten und zarten Pflanzenzeichnungen als eine Art meditative Übung, die sie durch das kompakte Format des Skizzenbuchs auch außerhalb ihres Ateliers ausführen kann. Singulär sind zuletzt Altenbourgs Künstlerbücher, die veranschaulichen, dass die Grenze zwischen Skizzen- und Künstlerbuch fließend verlaufen und die ein ganzes Lebenswerk umfassen können. (Pressetext)
Weitere Infos unter:
Kupferstich-Kabinett: Archiv in der Tasche. Skizzenbücher von Hegenbarth
und unter:
https://www.hegenbarth-werkverzeichnis.de/downloads/pdf/AidT_JHA.pdf
Der Frühling ist in vollem Gange, es zwitschert, summt und sprießt ... auch bei Josef Hegenbarth!
Wir berichten über eine druckfrische Publikation, außerdem sind Hegenbarth-Blätter in Berlin, Dresden und Frankfurt/Oder zu sehen. Schauen Sie in die Museen und beobachten anschließend, in einem Straßencafé sitzend, wie einst Josef Hegenbarth die Passanten! Vielleicht sogar mit einem Skizzenbuch? Oder gehen Sie direkt zu einem Kunstgespräch in die Hegenbarth Sammlung Berlin!
Viel Vergnügen und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Inhalt:
Was für ein opulentes Werk mit zahlreichen Abbildungen, 3 1/2 kg Familiengeschichte Hegenbarth!
Anlässlich des 100. Geburtstag von Hannes Hegen hat Harry Ralf Herrling sein lang ersehntes ›Opus magnum‹ veröffentlicht, die Doppelmonografie über Hannes Hegen und Josef Hegenbarth.
Der Autor hat über Jahrzehnte recherchiert — sich regelrecht in die Familiengeschichte der Hegenbarths eingegraben, viele Dokumente gesammelt, auch Interviews geführt. Entstanden ist ein umfangreiches Buch, das natürlich die weit verzweigte Großfamilie Hegenbarth interessieren wird, aber auch Freunde der Werke und des Lebens Josefs Hegenbarths gleichermaßen wie Fans der Digedags und Hannes Hegens. Zudem spiegelt es auch ein Stück Zeitgeschehen des 20. Jahrhunderts wider. Dieser Band eignet sich zum kompletten Eintauchen in die Familiengeschichte, genauso wie zum Stöbern in einzelnen Kapiteln oder Blättern durch die Abbildungen:
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Herrling, Harry Ralf: Hannes Hegen und Josef Hegenbarth: Comic-Legende und Meister der Illustration.
Dresden: Mosamax, 2024 (621 Seiten, 529 Abbildungen, 59 Euro, ISBN 978-3-9817140-2-9)
Am einfachsten direkt zu beziehen bei:
MOSAMAX | Verlag für Künstlerbiografien | Neu: Hannes Hegen und Josef Hegenbarth
Hannes Hegen gilt als Pionier und wichtigster Künstler des ostdeutschen Comics. Im Laufe von zwei Jahrzehnten (1955‒1975) schuf er das Werk mit den Abenteuern der Digedags und wurde damit bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Seine Comic-Zeitschrift Mosaik wurde von jungen und alten Lesern geliebt. Dennoch rang sie gegenüber der politischen Führung der DDR um Akzeptanz. Mittlerweile wird der Comic allmählich als Kunstform verstanden und anerkannt. Schon bevor Hannes Hegen durch seinen Comic Mosaik berühmt wurde, war er maßgeblich als Karikaturist von Berlin aus tätig, als Zeichner arbeitete er bis ins hohe Alter.
Josef Hegenbarth, Hannes Hegens Onkel zweiten Grades, ist einer der größten deutschen Illustratoren des 20. Jahrhunderts und erlangte seit den 1920er-Jahren von der Kunststadt Dresden aus seinen Ruf als Maler, Zeichner und Grafiker. In seinem Malwerk hielt er die exotisch anmutende Welt der Dresdner Amüsements, Kabaretts, Varietés und Café- und Restauranthäuser, aber auch des Zirkus fest. Während der Nachkriegsjahre entwickelte sich Hegenbarths Illustrationsarbeit vornehmlich von Klassikern der Weltliteratur zur Passion und er wurde mit großen Buchauflagen zum wichtigsten Illustrator beider deutschen Staaten.
Auf den ersten Blick waren die beiden Künstler auf zwei ganz unterschiedlichen Gebieten der Künste aktiv. Blickt man genauer hin, so verband ihr jeweiliges Schaffen, das sie beide zu Koryphäen ihres Faches machte, die Leidenschaft des bildlichen Erzählens auf Papier und deren Reproduktion, durch die ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden.
Beide Künstler entstammten der Glashandels- und Glasmacher-Familie Hegenbarth aus Böhmen und verbrachten ihre Kindheit im gleichen Quartier von Böhmisch-Kamnitz. Harry Ralf Herrling erzählt die Lebensgeschichte und Biografien von Hannes Hegen und Josef Hegenbarth und deren Vorfahren. Grundlage des Autors waren zahlreiche Gespräche mit nahen Angehörigen der Familie Hegenbarth und eine intensive Archivrecherche. Dabei werden das schicksalhafte Leben der Deutschböhmen und der beiden Künstler in der königlichen Monarchie Österreichs, der jungen Tschechoslowakei, der Kunststadt Dresden und im annektierten ›Sudetenland‹ während der NS-Zeit sowie die Zeit der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Neuanfang im Osten Deutschlands erzählt.
(Pressetext)
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Josef Hegenbarth: ›Schlossberg bei Böhmisch-Kamnitz‹ (1943, Pinselzeichnung mit wenig Farbe, gekratzt, WV-Nr. D III 683, Hegenbarth Sammlung Berlin)
Aus Anlass des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774—1840) zeigt die Hegenbarth Sammlung Berlin Papierarbeiten des Romantikers aus dem eigenen Bestand in Gegenüberstellung mit historischen und zeitgenössischen Darstellungen. Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem zeitlichen und kulturellen Transfer des Motivs Landschaft. Die ausgewählten Arbeiten sind zwischen dem 15. Jahrhundert und dem Jahr 2024 entstanden. Der Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung Johannes Rößler wird im Rahmen der Ausstellung als Mitherausgeber die neu edierten Briefe und Schriften Caspar David Friedrichs in der Hegenbarth Sammlung Berlin vorstellen.
Der Ausstellungstitel ›Caspar David Friedrich — Found in Translation‹ ist eine spielerische Anlehnung auf den 2003 entstandenen Film ›Lost in Translation‹ (Regie: Sofia Coppola). In der Gegenüberstellung geht es um Transformation sowie Übersetzung im Bereich der Landschaftsdarstellung innerhalb der europäischen Kunstentwicklung und im Bezug auf ausgewählte japanische Kunstpositionen des 15. und 21. Jahrhunderts.
(Pressetext)
Noch bis zum 9. April 2025: Mittwoch 12—17 Uhr und nach Vereinbarung
Caspar David Friedrich — Found in Translation - Hegenbarth Sammlung Berlin
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Traute Gruner: Bildnis eines alten Mannes im Dreiviertelprofil (1947, SKD, Kupferstich-Kabinett, Foto: Andreas Diesend)
1945 aus Böhmisch-Kamnitz nach Dresden zurückgekehrt, erhielt der über 60-jährige Hegenbarth zunächst eine Anstellung an der Hochschule für Werkkunst unter dem Rektorat von Will Grohmann. Er wechselte dann an die Akademie der bildenden Künste und gehörte, als diese am 17. April 1947 wieder ihren Lehrbetrieb aufnahm, zu den Professoren der ersten Stunde. Eine der Studierenden, die die ersten Nachkriegssemester miterlebte, war die aus dem erzgebirgischen Stollberg stammende und heute in Baden-Württemberg lebende Traute Gruner. Unter ihrem Geburtsnamen Schäfer war sie die einzige Frau, die das Meisterschülerstudium bei Josef Hegenbarth absolvierte.
Aus Anlass des 100. Geburtstages der Künstlerin im Dezember 2024 zeigt das Josef-Hegenbarth-Archiv in einer dialogischen Ausstellung Arbeiten von Traute Gruner und ihrem Mentor aus der gemeinsamen Akademiezeit. Die Werke Hegenbarths werfen ein Schlaglicht auf diese kurze aber intensive Periode seines Schaffens, in der er nicht nur sein Lehramt ausübte, sondern außerdem zu einem gefragten gesamtdeutschen Künstler avancierte. Dazu veranschaulichen Traute Gruners Zeichnungen — vor allem Porträts und Akte, die das Josef-Hegenbarth-Archiv 2018 von der Künstlerin im Rahmen einer großzügigen Schenkung erhielt, die inspirierende Rolle des Lehrers, die zeichnerische Meisterschaft der Schülerin, aber auch die Aufbruchstimmung dieser Jahre.
(Pressetext)
Noch bis zum 6. April 2025: Sonntag 15—18 Uhr
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Josef Hegenbarth: ›Bettler (3. Fassung)‹ (Kaltnadelradierung, 1918)
Die Ausstellung ›Menschen und Milieus — Soziale Wirklichkeiten zwischen Distanz und Parteinahme‹ zeigt Malerei, Grafik und Fotografie, ausschließlich Objekte aus der Sammlung des BLMK, die als künstlerische Porträtierung spezieller Lebenslagen betrachtet werden können. Die Werke erzählen von der Not in den Arbeitermilieus der krisengeplagten Weimarer Republik, von Kriegserfahrungen und neuen Arbeits-, Lern- und Freizeitkulturen in der DDR. Verfolgt wird dabei eine Linie realistischer Tendenzen von den 1920er Jahren bis in die späte DDR.
(Pressetext)
Von Josef Hegenbarth sind drei Radierungen ausgestellt:
›Bettler (3. Fassung)‹ (Kaltnadelradierung, 1918)
›Der Genießer‹ (Radierung, 2/25, vermutlich 1905)
›Besoffene‹ (Radierung, vermutlich 1905)
Noch bis zum 11. Mai 2025: Dienstag — Sonntag 11—17 Uhr
Menschen und Milieus Soziale Wirklichkeiten zwischen Distanz und Parteinahme – BLMK
Alle erwähnten Ausstellungen finden Sie auch verzeichnet unter:
Ausstellungen | Josef Hegenbarth
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Josef Hegenbarth: ›Das Evangelium des Markus: Seite 61‹ (1950, Pinselzeichnung, WV-Nr. D I 591.035 / D I 575, Hegenbarth Sammlung Berlin)
Das Osterfest ist das höchste Fest der christlichen Kirche, dem voran geht die leidensvolle Passionszeit. Sehr herzlich laden wir Sie ein zu einem besonderen Bildlaborformat vor Ostern. Als Gesprächspartner haben wir Pfarrer Paulus Hecker (Theologe) und Dr. Konrad Renger (Kunsthistoriker) eingeladen. Mit beiden werden wir Originalwerke von Rembrandt (1606—1669) und Josef Hegenbarth (1884—1962) in ihrer Gegenüberstellung genauer betrachten.
Wir lassen die Bilder auf uns wirken und schlagen eine Brücke zur Gegenwart: Welche Bedeutung hat die Passionszeit für uns heute? Was fasziniert Künstler zu unterschiedlichsten Zeiten an diesem Thema?
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe BILDLABOR entwickeln und testen wir neue Vermittlungsformate für unser zukünftiges Museum, das bis 2027 fertiggestellt wird. In diesem Rahmen haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit unseren Sammlungsbeständen zu arbeiten, Kunstwerke aus nächster Nähe zu betrachten, ihre inhaltlichen Hintergründe zu erforschen und sich am kuratorischen Prozess zu beteiligen. Durch die gemeinsame Bildarbeit werden bestehende Ausstellungen um ausgewählte Werke erweitert.
(Pressetext)
Donnerstag 10. April 2025, 19—21 Uhr
Veranstaltungsort:
Hegenbarth Sammlung Berlin
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
Aufgrund der begrenzten Plätze (max. 10 Teilnehmer) ist eine Anmeldung erforderlich:
Tel. (030) 23 60 99 99 oder kunstvermittlung@herr-hegenbarth-berlin.de kunstvermittlung@herr-hegenbarth-berlin.de
Aus gegebenem Anlass erhalten Sie ein ›Extrablatt‹ des Hegenbarth-Rundbriefes: Am Montag vergangener Woche, dem 9. Dezember 2024, feierte Frau Traute Gruner, eine Meisterschülerin Josef Hegenbarths, ihren 100. Geburtstag!
Auch ich war anwesend und freue mich, Frau Gruner erneut begegnet zu sein und die Vernissage erlebt zu haben, einige Eindrücke dazu hier.
Beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Traute Gruner, umgeben von Christa Stiegenroth
und Michael Grüber und ihren Werken,
an ihrem 100. Geburtstag am 9. Dezember 2024
Traute Gruners 100. Geburtstag wurde feierlich begangen: ein Verdienst, der Michael Grüber gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Christa Stiegenroth zukommt; die beiden kümmern sich seit Jahren fürsorglich um die betagte Dame. Traute Gruner, eine äußerst freundliche Person, saß in einem Korbsessel und die zahlreichen Gäste zogen im Defilee an ihr vorbei. Die Glückwünsche erfreuten sie und gerne plauderte sie mit allen Gästen. Danach wurde in der Gnadenkapelle auf der Liebfrauenhöhe vom Rottenburger Pfarrer ein Gottesdienst mit Salbung und Fürbitten abgehalten, eine Feierstunde mit musikalischer Begleitung. Grußworte des 1. Rottenburger Bürgermeisters, der auch eine Urkunde des Ministerpräsidenten Kretschmann überreichte, rundeten die Feierlichkeiten ab. Anschließend rief Frau Gruner mit sonorer Stimme, keckem Blick und süffisantem Lächeln aus: »Ohne Kuchen und Gebäck hat das Leben keinen Zweck!«, woraufhin die etwa 50 Festgäste zur Kaffeestunde und zum geselligem Beisammensein geladen wurden.
Die Kunsthistorikerin Frau Dr. Euchner hielt eine Laudatio auf Frau Gruner, führte durch Stationen des Lebens und künstlerischen Schaffens. Damit wurde die Ausstellung ›Biblische Malereien‹ im Schönstadt-Zentrum auf der Liebfrauenhöhe in Rottenburg-Ergenzingen eröffnet, die 26 Aquarelle und Gouachen Traute Gruners aus der Sammlung Breuer, Freudenstadt zeigt. Drei ausgewählte Beispiele für Sie:
Traute Gruner: Licht in der Dunkelheit
(Psalm 23, 3-4)
Traute Gruner: Mitten unter uns will Gott wohnen
(1. Könige 8, 3-6)
Traute Gruner: Zum Aufbruch bereit
(2. Mose 12, 11)
Traute Gruners Lebensstationen sind im hier abgebildeten Flyer einzusehen. In zwei weiteren Ausstellungen werden Werke von ihr präsentiert: in ihrer Geburtsstadt Stollberg in der Vielfalt ihrer künstlerischen Tätigkeit und im Josef-Hegenbarth-Archiv Dresden in der Gegenüberstellung mit ihrem Lehrer.
Von 1946 bis 1949 war Traute Gruner, geborene Schäfer, Meisterschülerin von Josef Hegenbarth. In dieser Zeit war Hegenbarth als Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden tätig. Als einzige Frau absolvierte sie das Meisterschülerstudium bei ihm. Nach dem Umzug nach Stuttgart blieb sie Josef Hegenbarth in regem Briefwechsel verbunden und hielt auch noch mit Johanna Hegenbarth bis in die 1980er-Jahre den persönlichen Kontakt. In einem Gespräch mit Frau Gruner im Januar 2023 erzählte sie mir, dass die Dresdener Jahre für sie eine »sehr prägende Zeit«, dass Josef Hegenbarth »ein so guter Lehrer« und »ein richtiger Freund« gewesen sei.
Alles Gute weiterhin, Frau Gruner!
Infos zur Künstlerin:
Traute Gruner - Ein Leben für die Kunst
Zu den Ausstellungen:
Aktuelle-Informationen | Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe
Zwei aktuelle Artikel zum Geburtstag (Jana Breuling, Südwestpresse):
Eine gefeierte Meisterschülerin: Rottenburgerin feiert 100. Geburtstag | swp.de
Ausstellung auf der Liebfrauenhöhe: Traute Gruner und ihre Bilder | swp.de
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, vieles auf der Welt macht wütend, traurig oder lässt fast hoffnungslos werden.
Nicht als Weltflucht, sondern gerade im Gegenteil sollten wir uns deshalb auch mit Erfreulichem beschäftigen, um die Schönheiten des Lebens wahrzunehmen und dadurch vielleicht Kraft und Mut zu erhalten. Darum habe ich in der neuen Reihe ›Genau geschaut‹ die ›Eisbahn in Parklandschaft‹ von Josef Hegenbarth unter die Lupe genommen. Ich wünsche viel Vergnügen beim Betrachten, Lesen und Anklicken.
Beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Eisbahn in Parklandschaft | Josef Hegenbarth (hegenbarth-werkverzeichnis.de)
Josef Hegenbarth schafft es in seinem ›Eisbahn in Parklandschaft‹ titulierten Blatt die Betrachter sofort auf die Bahn zu ziehen. Der Mann rechts mit dem Eishockeyschläger in der Hand leitet genauso wie der Hund auf der anderen Seite in das Bild ein: zu dem ›Rotkäppchen‹ in rotem Mantel und der danebenstehenden in blau-schwarz gekleideten Frau. Mit diesen beiden Rückenfiguren schauen wir gemeinsam weiter, den drei Frauen davor über die Schulter und verfolgen das Gewusel. Wir Betrachtenden schlittern in Kurven, wie auf Kufen, um das ganze Geschehen der Eislaufenden zu erfassen: Erste vorsichtige Schritte als Anfänger werden gewagt, mutig und schnell wird vorbeigesaust. Ein Kind bückt sich nach seiner Puppe, einen Mann hat es hingesetzt, viele ausholende und ausbalancierende Bewegungen sind zu sehen.
Wie in vielen Blättern gelingt es Josef Hegenbarth, eine Tiefenwirkung durch die Anordnung seiner Figuren zu erzeugen, oder – anders formuliert – seine Figuren erzeugen den Raum. Wir befinden uns in einer Parklandschaft, so suggeriert der Titel, doch diese ist kaum näher bestimmt. Ein Holzzaun trennt die Eisfläche von der Anhebung, ein kahler Baum rechts, ein vermutlich als Kiosk genutzter Bauwagen mit qualmendem Schornstein links und zwei angedeutete Parkbänke sind alles, was an Staffage zu sehen ist.
Vielleicht laufen die Leute hier auf dem zugefrorenen Zwingerteich in Dresden, kalt genug war dieser Winter zumindest, wie kolorierte Postkarten desselben Jahres zeigen. Doch Hegenbarth lässt den Ort offen, ganz anders als das berühmteste Eislauf-Vorbild: die flämische ›Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle‹ eine dörfliche Szene von Pieter Bruegel d. Ä. aus dem Jahr 1565. Dieses Bild wurde etwa 100 Mal kopiert, ist auch in einer Darstellung von 1601 im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen.
Ganz sicher schlenderte Hegenbarth durch die Dresdener Gemäldegalerie Alter Meister und studierte dort die Eisbelustigungs-Bilder der Maler des 17. Jahrhunderts wie Jan van Goyen, Adriaen van de Velde, Thomas Heeremans, Isaac van Ostade oder Hendrick Avercamp.
Doch Hegenbarth konzentriert sich auf die Personen, wie bereits ausgeführt, und die Stimmung. Diese erzielt er durch die Technik und die Farbgebung. Anders als bei den vorherrschenden erdfarbenen Tönen der niederländischen Landschaftsmaler in ihren Eislaufbildern präsentiert er uns klirrende Kälte in Eisblau, Weiß und Grau. Diese Kälte, auf die natürlich auch die schneebedeckte Punschbude links und der kahle Baum rechts im Bild hinweisen, wird allerdings durch die verwendete Leimfarbe verstärkt: Leimfarbe verliert nach dem Trocknen nicht die Wasserlöslichkeit, dadurch wird die Farbe beim Übermalen angelöst und erzeugt auf diesem Bild durch Vermischung diesen flirrenden, eisigen Effekt.
Ihnen angenehmes Schneetreiben, schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Zu Josef Hegenbarth gibt es folgende interessante Neuigkeiten.
Viel Vergnügen und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Inhalt:
Im 19. Jahrhundert erlebt die Buchkunst durch neue Drucktechniken eine Wiederbelebung – ein Comeback, das bis heute anhält. Künstler, Verleger und Drucker verhelfen der Illustration gemeinsam zu einer neuen Blüte – sie entwickelt sich von der untergeordneten Rolle als Buchschmuck zur seitenfüllenden Protagonistin. Immer häufiger tritt nun auch ihre Zwillingsschwester, das Mappenwerk, auf die Bühne. In diesem werden Originalgrafiken zuweilen vom Buchblock und von der literarischen Vorlage losgelöst veröffentlicht. Neben den vielgestaltigen künstlerischen Handschriften begeistern die vielfältigen Mittel: Kontrastreiche Farben und feine Graustufen stehen sich gegenüber wie zarte, fließende Linien kräftigen, kantigen Flächen oder erzählerische Szenen abstrakten Stimmungsbildern. Es gibt keine künstlerische Strömung, die nicht ihren Niederschlag im illustrierten Buch findet. So bietet die Sammlung Wieland Schütz ein umfassendes Spektrum vom Impressionismus über den Jugendstil und Expressionismus hin zu Surrealismus, Pop Art und Nouveau Réalisme bis zur zeitgenössischen Illustration des 21. Jahrhunderts. Ein starker französischer Block spiegelt die internationale Moderne besonders imposant. Der noch weit umfangreichere deutsche Beitrag unterstreicht einmal mehr auch den Rang des Verlagsortes Leipzig und den Beitrag der ostdeutschen Illustrationskunst. (Pressetext)
Eingebettet in diesen Kontext waren zahlreiche illustrierte Bücher und Originalzeichnungen Josef Hegenbarths in Leipzig ausgestellt. Am Wochenende klappten die rund 600 Bücherdeckel aus der Sammlung Wieland Schütz zu – die opulente Ausstellung im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig schloss ihre Pforten. Doch die insgesamt mehr als 1.600 Objekte umfassende Sammlung des Berliner Grafikdesigners Wieland Schütz verbleibt dem GRASSI Museum als Schenkung. Für alle, die nicht nach Leipzig fahren konnten, bleibt der reich bebilderte und betextete Ausstellungskatalog zur Nachlese.
https://www.hegenbarth-werkverzeichnis.de/images/verso/23_9_RB_Bonnard.jpg
Von Bonnard bis Klemke. Illustrierte Bücher und Mappenwerke aus der Sammlung Wieland Schütz
Hg. v. Olaf Thormann, Leipzig: Faber & Faber 2023
(300 S., deutsch/englisch, 40 Euro, ISBN 978-3-86730-256-2)
Inhaltsverzeichnis auf der Website der Deutschen Nationalbibliothek
Die Ausstellungsrezension von Andreas Platthaus ›Exquisit trotz Exklusivitätsverlust‹ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10. Juni 2023.
Faltblatt mit weiteren Abbildungen
Der Titel ›Dresdner Köpfe‹ bezieht sich sowohl auf die Herkunft der Werke aus der Sammlung des Kupferstich-Kabinetts als auch auf die Künstler*innen selbst, denn, was alle fünf miteinander teilen, ist, dass sie an der Dresdner Hochschule der Bildenden Künste unterrichtet haben: Dix von 1927 bis 1933, Richter von 1947 bis 1967, Max Uhlig von 1995 bis 2002 und Hopfe von 1992 bis 2010. Das kürzeste Engagement an der Kunstakademie hatte der Hausherr: Hegenbarth war in Dresden nur von 1947 bis 1949 Professor für Malerei. Die Ausstellung vereint Künstler*innen, deren Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht und die insbesondere für ihre ganz eigenwilligen Menschenbilder, die sich insgesamt über annähernd 100 Jahre erstrecken, jeweils hohe künstlerische Wertschätzung genießen.
Die prägnante Auswahl an ›Dresdner Köpfen‹ wird die außergewöhnliche zeichnerische Qualität, aber auch die Vielfalt der Positionen und nicht zuletzt die bemerkenswerten Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie vor Augen führen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstlerinnen und Künstler ausgebildet haben. (Pressetext)
Website des Museums (skd.museum)
Josef-Hegenbarth-Archiv
Kupferstich-Kabinett
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Calberlastraße 2
1326 Dresden
Telefon (03 51) 49 14 32 11
Laufzeit bis 14. April 2024: So 15–18 Uhr
Führungen am 1. Sonntag im Monat um 15 Uhr
Im September 2008 erschien die erste Fassung, die wegen seiner Datenmenge, der Informationstiefe und des kostenfreien Zugangs eine Pionierleistung auf dem Gebiet der digitalen Werkverzeichnisse darstellte. Seitdem profitieren Wissenschaft, Sammlungen und Kunstfreunde von der inzwischen auf 18.100 Werkpositionen angewachsenen Datenbank – Grund genug, sie an den aktuellen Stand der Technik anzupassen.
In der soeben freigeschalteten Fassung (September 2023) finden Sie zahlreiche neue Bilddatensätze, wissenschaftliche Updates sowie hilfreiche Suchfunktionen und Verknüpfungen. Damit ist die Grundlage für eine aktualisierte Betrachtung des Hegenbartschen Œuvres geschaffen, die ein unbedingt zu behebendes Desiderat darstellt. Gerne treten wir dazu mit Ihnen in Austausch!
Sie finden das aktualisierte Werkverzeichnis unter folgenden Adressen:
https://www.josef-hegenbarth.de
https://www.hegenbarth-werkverzeichnis.de
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